Rathalos*mit hinter dem Kopf verschränkten Armen verlässt der rote Flugwyvern, begleitet von seinem besten Freund, den Klassensaal*
Hätten wir uns bloß auch freiwillig gemeldet, die Neuen herumzuführen...
*ein langes, müdes Seufzen entfährt ihm*
*Unterricht bei Uragaan ist stets dasselbe... und das gilt insbesondere für seine Anwandlungen, ihnen "überlebensnotwendige Taktiken" nahezulegen*
*gesunder Monsterverstand war das - und sonst nichts weiter*
*warum hält er es nur für notwendig, dieselben Dinge manchmal sogar wöchentlich zu wiederholen...?*
Aber allein die Vorstellung, eine Gruppe zusammen mit
Seregios herumführen zu müssen...
*mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen mimt er ein Würgen*
*Plesioth, die Lehrerin, die für die Neuen zuständig sein würde, liebt anscheinend nichts mehr, als
gruppenbildende Maßnahmen*
*weil es ja auch so eine gute Idee ist, bewusst Gruppen zu bilden, die sich lieber zerfleischen würden, als gemeinsam eine Aufgabe zu bewältigen*
*mit den Schultern zuckend wendet er sich also dem Gehen zu - die Mittagspause kommt ihm nun definitiv gelegen*
*immer noch grübelnd, was er wohl für neue Gesichter verpasst hat*
*sein Weg zum Außenbereich führt in an der Treppe vorbei; ein gewohnter Gang, nichts Ungewöhnliches passierte jemals...*
*bis heute*
*so in Gedanken wie er ist, bemerkt er nicht einmal das durchdringende Fiepen, das samt Erzeuger die Treppe hinunterplumpst*
*auf Zinogres Warnung reagiert er viel zu spät*
*Auge in Auge wäre er mit ihr - wären die ihren nicht vor Angst zugekniffen*
*dann; hauchzart, fast, als sei es bloß seine Einbildung, berühren ihre Lippen die seinen*
*er ist überrumpelt, verwirrt - verzaubert*
*bis die harte Realität ihn in Form des steinernen, Fußbodens empfängt und ihn aus dem Sturm verwirrender Gefühle reißt - für den Augenblick*
*unter einem leisen Stöhnen fängt er ihren Sturz ab*
*perplex blinzelt er seinen ungeplanten Angreifer an*
*während das gerade empfundene Gefühl - war es nun real oder nicht - in ihn zurückfließt*
*binnen Sekunden ähnelt die Farbe seines Gesicht der seines feuerroten Schopfes*
*mit Leichtigkeit hätte er die Frau, die nun kerzengerade auf ihm saß, herunterschubsen können*
*stattdessen liegt er da, die Flügel ungelenk unter sich gespreizt, Augen weit aufgerissen; gefangen, in ihren strahlend gelben Augen*
*er ist wie paralysiert, unfähig, sich aus ihrem Bann zu befreien*
*hat er sich das gerade bloß eingebildet?*
*ein einziges Blinzeln genügt, ihn wieder zur Fassung zu bringen - einigermaßen*
*erst dann verarbeitet er die Entschuldigung, die sie wahrscheinlich schon vor einer Ewigkeit ausgesprochen hatte*
*mit einem überdeutlichen Räuspern zwingt er seine Stimme, nicht seinem Gefühlschaos zu folgen*
K-Kein Problem...!
*... ohne Erfolg, seine Stimme gibt dem Druck, die Fassung zu wahren, sofort wieder nach*
*seine Worte sind vielmehr ein hohes, jämmerliches Flüstern, als die würdevolle und charakterstarke Haltung, die er gern ausgestrahlt hätte*
*könne er doch bloß in diesem Augenblick einfach im Erdboden versinken*