.:Rika:.
*zuckt zusammen, als Tharros sie anspricht*
*war sich ganz sicher, keiner der Beiden hätte sie bemerkt...*
*ihrem Vater allerdings kann sie nicht ansehen, was er denkt*
*für gewöhnlich war er stets wie ein offenes Buch für sie... doch jetzt kann sie seinem Gesicht kaum etwas ablesen*
*bloß die Sorge, die ist selbst für sie nicht zu übersehen*
.:Rogan:.
*geht seinem Angebot, sich zu setzen, nach - wenn auch mürrisch*
*das konnte nämlich nur bedeuten, dass es eine lange, umfangreiche Geschichte sein würde, die ihm obgleich aufgetischt wird*
*folgt seinem Bericht bis zum Schluss stillschweigend*
*seine Züge verfinstern sich zunehmend, insbesondere als er vom gezielten Bericht auf seine Tochter berichtet*
*nimmt Tharros sein Handeln sogar wenig übel - bis auf die Annäherungsversuche, die sich Rogan anhand seiner Mimik sehr, sehr gut ausmalen kann*
*und wäre er es nicht gewesen, der Rika auch das Leben gerettet hat, so hätte er ein fettes Hühnchen mit ihm zu rupfen gehabt*
*ein müdes, langes Seufzen entfährt ihm, als er sich die Schläfen reibt*
*Tharros' Lässigkeit raubt ihm dabei fast den letzten Nerv, auch wenn er seinen Standpunkt nachvollziehen kann*
*das ist einfach eine Art Krankheit, die sich durch ihr Business zieht - all dem, was ihn nichts angeht, einfach keine Achtung zu schenken*
*und auch da hat er wohl vom Allerbesten gelernt...*
Scheint, ich war einfach zu naiv...
*nach langem Schweigen seinerseits die einzige - wenn auch für Rika wenig aufschlussreiche - Antwort ertönt*
*kann bloß den Kopf über sich selbst schütteln*
Ich hab' wirklich gehofft, sie schützen zu können, wenn ich das völlig normale Leben führe, das ich vorgegeben habe, geführt zu haben...
*sichtlich resigniert ausstößt*
*begleitet von einem weiteren, kraftlosen Seufzen*
*leider ist ihm bewusst, dass er seine Tochter nicht ewig selbst beschützen kann*
*auch mit ihm wird's irgendwann zuende gehen...*
*und auch wenn aus seiner Prinzessin inzwischen eine starke Frau geworden ist... wie soll sie das nur allein schaffen?*
*ist zugleich einfach wütend auf die, die Rache an ihm geschworen haben... und dafür sogar über
die Leiche eines Mädchens gehen würden, das unglücklicherweise seine Tochter ist*
.:Rika:.
*kann es schließlich nicht mehr ertragen, einfach nur stillschweigend zuzuhören*
*verspürt allerdings auch nicht den Drang dazu, Tharros' Erzählung noch etwas hinzuzufügen*
*auch wenn er doch Einiges unterschlagen hat...*
Wärst du so gut, nicht so zu reden, als wäre ich gar nicht da...?
*fast ein wenig kleinlaut fragt*
*ist sich dank der einen oder anderen Andeutung überhaupt nicht mehr so sicher, ob sie wirklich alles wissen will*
*auch wenn sie sich immernoch nicht annähernd einen Reim aus der ganzen Sache machen kann*
*versteht einfach nicht, wie ihr Vater mit dem Angriff auf sie zusammenhängen kann*
*atmet tief durch, ehe sie ihr Anliegen dann doch ausspricht*
Bitte... Erzähl' mir, was hier vorgeht. Ich wäre beinahe gestorben. ... Und das mehrfach, heute... Wie hängt das alles zusammen?
*sieht ihn eindringlich an, obwohl sie Angst vor seiner Antwort hat*
*während auch ihr Tharros dümmliches Grinsen ziemlich auf den Geist geht*
*aber sie ignoriert ihn im Augenblick, so gut es nur geht*
*sie versteht einfach nicht, wie man in so einer Situation so sein kann...*
.:Rogan:.
*zunächst breitete sich wieder langes Schweigen aus*
*noch immer sucht er nach den richtigen Worten, um seiner Tochter begreiflich zu machen, was er ihr ganzes Leben lang - und noch länger - verborgen hat*
*während Rika das Gefühl hat, mit jeder Sekunde des Wartens nervöser zu werden...*
Es ist so, mein Engel...
*langsam beginnt*
*und Rika erwiedert seinen Blick unsicher... zudem ist es schon viele, viele Jahre her, dass er sie so genannt hat*
*sie hofft bloß, er drückt es nicht so aus, als würde er versuchen, es einem kleinen Kind begreiflich zu machen...*
Lass mich ehrlich zu dir sein... In der Vergangenheit, da habe ich nicht dieses normale Leben geführt, das ich inzwischen führe.
Ich war nicht immer nur der... völlig durchschnittliche Familienvater. Ein ganz gewöhnlicher Mann,
der seine Arbeit immer gewissenhaft erledigt, pünktlich zur Arbeit kommt und
hin und wieder sogar ein paar Stunden zu viel in den Betrieb investiert...
*schüttelt den Kopf über sich selbst und beendet damit seine ausschweifende, völlig überflüssige Erklärung*
*will es sich und Rika nicht schwerer machen, als es so schon ist*
Ich habe viele, viele Jahre lang als Auftragsmörder gearbeitet... Auch schon lange, bevor ich deine Mutter kennengelernt habe.
Und auch dann noch, als du geboren wurdest und aufgewachsen bist...
*macht eine kurze, melanchronische Sprechpause*
Selbst deine Mutter wusste lange nichts von meinem zweiten Leben. Die Ausrede, ich müsse so lange arbeiten,
sei auf Meetings und all die anderen Lügen... Sie haben einfach funktioniert. Aber als sie schwanger wurde...
und ich mir bewusst wurde, dass ich nicht nur eine Ehe eingegangen war,
sondern damit auch endgültig eine Familie gegründet hatte, da konnte ich es nicht weiter verschweigen.
Ihr Blick. Sie hat mir denselben Blick wie du heute geschenkt. Fassungslosigkeit. Blankes Entsetzen.
Die Unfähigkeit, zu begreifen, welche Worte mir da gerade über die Lippen kommen... Sie war genauso.
*kann sich hier ein leises, bitteres Lächeln nicht weiter verkneifen*
Zunächst war unklar, ob sie imstande war, mit einem Mörder zusammen zu sein. Das kann ihr niemand verdenken. Ich hätte es verstanden,
hätte sie sofort ihre sieben Sachen gepackt, mich verlassen und angezeigt. Aber sie hat's nicht getan. So klischeehaft es klingt,
sie liebte und liebt mich genug, um über diese finstere Facette meines Lebens hinwegzusehen.
*seufzt leise, fast bedauernd auf*
Weißt du: Eigentlich ist es ein absolutes Tabu für einen Auftragsmörder, sich zu binden. Du kannst dir also vorstellen,
wie angreifbar du erst einmal bist, solltest du dich verlieben, eine Beziehung eingehen, schlussendlich sogar
zusammenziehen und auch nur daran denken, eine Familie zu gründen.
Den Fehler habe ich begangen und beinahe den Preis dafür gezahlt...
*macht eine etwas längere Sprechpause, allerdings scheint er das an dieser Stelle nicht weiter ausführen zu wollen*
*wirft auch Tharros, der sich über seine Erzählung nur ungemein langweilt (und durch die Gegend streunt?)
einen kritischen Blick zu, dass er sich unterstehen solle, auch nur ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren*
*kann sich nur gut vorstellen, dass sein früherer Schützling nicht vergessen hat,
warum sein Lehrer sich vollkommen aus diesem Business zurückgezogen hat*
Wie dem auch sei... Damals hab' ich diesen Job an den Nagel gehängt. Das müsste...
knapp vor deinem zwölften Geburtstag gewesen sein. Und ich bin so naiv gewesen,
zu glauben, dass dieses Kapitel damit abgeschlossen wäre...
*seufzt noch einmal schwer auf und sieht Rika das erste Mal wieder an, seitdem er zu sprechen begonnen hat*
*doch sie erwiedert seinen Blick nicht, sondern weicht ihm sogar aus*
Diesen Angriff auf dein Leben... Den hast du vermutlich deinem alten Herren zu verdanken.
*diese Worte kommen ihm nur zu schwer über die Lippen*
Ich weiß nicht, wie ich die verpasste Zeit, meine verfluchte Vergangenheit und diese einzige, große Lüge wieder gutmachen kann...
aber ich bitte dich darum, wenigstens zu versuchen, mir zu verzeihen. Ich war... nie der Vater,
der ich gern gewesen wäre und den du auch verdient hättest... und das tut mir aufrichtig leid...
*ihm ist klar und deutlich anzusehen, wie sehr er unter Rikas Abweisung leidet*
*er versteht sie so gut und verübelt es ihr selbstverständlich nicht, aber dennoch...*
*man mag sogar fast glauben, er müsse die Tränen der Reue und der Scham unterdrücken*
*seufzt schließlich noch einmal, da Rika zu keiner Antwort bereit zu sein scheint*
*kann leider nur erahnen, was in seinem kleinen Mädchen vorgeht*
Trotzdem hat Tharros recht...
*greift schließlich noch einmal seine größte Sorge auf*
*die Wunden der Vergangenheit, die würden vielleicht noch einmal heilen können*
*aber was ist mit der Gefahr, die hier und jetzt auf ihn - und vor allem auf seine Tochter lauert*
*er würde sein Leben geben, um sie zu schützen - aber das würde nicht genügen*
*danach wäre sie denen schutzlos ausgeliefert...*
*und er ist sich sicher, dass auch seine Frau auf lange Sicht nicht verschont bliebe...*
Ich kann dich und deine Mutter nicht ewig schützen...
*ihm ist deutlich anzuhören, wie verzweifelt und vor allem ratlos er diesbezüglich ist*
*reibt sich erneut die Schläfen, als würde das helfen, die Probleme aus dem Weg zu räumen*
*er war ja nie derjenige, der aufgab - ihm war immer etwas eingefallen, um sich aus einer verzwickten Situation zu retten*
*seinen eigenen Kopf konnte er immer aus der Schlinge ziehen... aber was war mit seiner Familie?*
*kurz blickt er zu Tharros, schüttelt dann aber zumindest innerlich den Kopf über sich selbst*
*ihn um Rat zu fragen... eigentlich nicht ganz dumm, auf den Kopf gefallen war der Junge nicht, aber...*
*nun, er kannte ihn ja und er wusste ganz genau, wie die erste Antwort ausfallen würde*
*auch wenn er wirklich Rat wusste... so absurd es auch klang, sein verquerer Stolz, der ihm nach all den Jahren
noch immer geblieben war, zwang ihn dazu, sich nicht diese Blöße nicht auch noch zu geben*